Das Schreiben beinhaltet die Stellungnahme der Konferenz für Grundschulpädagogik und -didaktik an bayerischen Universitäten zum Gutachten „Lehrkräftebildung für das 21. Jahrhundert“ und begrüßt insbesondere die Forderung nach gleich langen und gleichwertigen Lehramtsstudiengängen, der systematischen Verzahnung aller drei Phasen der Lehrkräftebildung sowie der Einführung eines evidenzbasierten Kompetenzrahmens zur professionellen Handlungskompetenz. Gleichzeitig wird betont, dass die Umsetzung dieser Empfehlungen politischen Gestaltungswillen und strukturelle Reformen voraussetzt, und die Konferenz bietet sich zur Mitwirkung bei diesem Transformationsprozess an. (Stand: 30.05.2025)
Das Gutachten identifiziert zentrale Problemfelder der Lehrkräftebildung in Bayern, insbesondere mangelnde Kohärenz zwischen Theorie und Praxis, unzureichende wissenschaftliche Fundierung sowie Defizite im Umgang mit Heterogenität. Es formuliert Eckpunkte einer umfassenden Reform, die auf evidenzbasierte Professionalisierung, klare Kompetenzstrukturen („Core Practices“), eine engere Verzahnung aller Ausbildungsphasen und systematisch gestaltete Praxisanteile abzielt. Als notwendige Bedingungen betont es einheitliche und qualitativ gesicherte Studienstrukturen, weiterentwickelte Prüfungsformate sowie eine robuste Daten- und Evaluationsbasis. Daraus leitet das Gutachten konkrete Empfehlungen ab, die eine nachhaltige Qualitätssteigerung und Modernisierung der Lehrkräftebildung im Sinne einer zukunftsfesten Profession ermöglichen sollen. (Stand: 30.05.2025)
Die Stellungnahme der WAG!ib – Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft Inklusion in Bayern würdigt das Gutachten zur Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung in Bayern als wegweisend für die Professionalisierung des Grundschullehramts und betont besonders die Forderung nach verbindlich verankerten Kompetenzen in den Bereichen Inklusion, Diagnostik und adaptiver Förderung. Gleichzeitig wird die Verlängerung der Studiendauer sowie die verstärkte Integration strukturierter Praxisanteile als zentrale Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Implementierung inklusiver Bildung hervorgehoben. (Stand: 12.05.2025)
Die Konferenz der Grundschulpädagogik in Bayern zeichnet in ihrem Positionspapier ein geschärftes Bild aktueller Herausforderungen der Grundschule und verweist auf signifikante Kompetenzrückgänge, zunehmende psychosoziale Belastungen sowie weitreichende gesellschaftliche Transformationsprozesse. Zugleich betont sie die zentrale Bedeutung professionell ausgebildeter Lehrpersonen für die Bildungsbiografien aller Kinder und plädiert vor diesem Hintergrund für tiefgreifende inhaltliche und strukturelle Reformen der Lehrkräftebildung, um sowohl die Attraktivität des Grundschullehramts als auch die akademische Qualität und den systematischen Aufbau zentraler professioneller Kompetenzen (insbesondere in Inklusion, Diagnostik, adaptivem Unterrichten und digitaler Bildung) nachhaltig zu stärken.
Das Positionspapier argumentiert, dass die Grundschullehrkräftebildung in Bayern angesichts schulischer Heterogenitätslagen, der digitalen Transformation und gesellschaftlicher Gleichberechtigungsanforderungen eine systematische Verankerung von Inklusion, Adaptivität und Digitalität im Lehramtsstudium benötigt. Es fordert deshalb die Ergänzung des Kerncurriculums im Bereich Grundschulpädagogik und -didaktik sowie eine Studiendauerverlängerung um ein Semester (30 ECTS), um fundierte Kompetenzen für inklusive Gestaltung, adaptive Lernsteuerung und digital gestützte Lernarrangements vollständig zu verankern. (Stand: 03.03.2025)
